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INNEHALTEN

Kraft schöpfen

Orientierung finden

Eine Reise ins heilige Land

Es war alles bestens geplant gewesen. In der zweiten Augusthälfte sollte es losgehen: Pilgertage in Jerusalem und biblische Spurensuche im Süden des "Heiligen Landes" ...

Es war alles bestens geplant gewesen. In der zweiten Augusthälfte sollte es losgehen: Pilgertage in Jerusalem und biblische Spurensuche im Süden des Landes, danach die Exerzitientage am See von Galiläa. Dann kam der „Seesturm“ der Corona-Pandemie und Ende April war absehbar, dass sich die „Wellen“ nicht so schnell beruhigen würden, wie in der biblischen Geschichte.
Mit Blick auf die Gesundheit der Teilnehmer*innen, aber auch auf die eigene, wurde klar, dass wir auf „Abstand“ gehen müssen zu unserem Plan einer Reise ins Heilige Land. Jetzt, nur wenige Tage vor der ursprünglich geplanten Abreise, mag sich Wehmut breit machen. Die teilen wir nicht nur mit denen, die mit uns reisen wollten, sondern mit ganz vielen, denen die Infektionsgefahr die Urlaubsreise abgesagt hat. Wohin kann die Reise dann jetzt gehen?

Wie finden ich einen Ort, an dem ich ausruhen kann, einen Ort, an dem ich einfach nur da sein darf, ohne bewertete Leistung, genau so wie ich nun einmal bin, einen Ort, der mich inspiriert, neu belebt, mit dem göttlichen Lebensatem verbindet, (m)ein heiliges Land!

„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“ - auch wenn die Einladung Jesu an seiner Jünger*innen schon damals nur kurzfristig aufgegangen ist, bringt sie doch auf den Punkt, wo Jesus selbst immer wieder sein „heiliges Land“ gesucht und gefunden hat. „Innehalten – Kraft schöpfen – Orientierung finden“, so lautet ein Schlüssel für das „heilige Land“, das mir unabhängig von Flugplänen und Reisewarnungen immer zugänglich bleibt.

Bei meinen frühmorgendlichen Nordic-Walking-Runden finde ich das - „unverstöpselt“, ohne „Fitness-Uhr“, aber mit wachen Augen und Ohren, die frische Brise auf der Haut fühlen, eine Morgensonne, die (noch) nicht brennt, den „Atem“ der Blumen, Sträucher und Bäume wahrnehmen und eine Bewegung, deren Tempo ich selbst bestimme, nach dem für mich angemessenen Maß.

Im flammenden Abendrot entdecke ich „heiliges Land“, spüre innere Verbundenheit mit vielen Menschen, an die ich denken darf, baue „Gedankenbrücken“ und wundere mich mehr als einmal, wenn gerade dieser Mensch sich unversehens im Lauf der kommenden Tage bei mir meldet.

Auch wenn ich ganz bei mir sein kann, finde ich „heiliges Land“. Wenn ich singe, musiziere, mich von Herzen freue über ein Gedicht, ein Bild, ein Lied, das mir das Herz öffnet, mich durchatmen lässt und neue Zuversicht schenkt.

Alice Walker kennt diesen Schlüssel zu ihrem heiligen Land:

„Erwarte nichts.

Lebe genügsam
von Überraschungen.“

Wo finden Sie, wo findest Du in diesen Sommertagen einen „einsamen Ort“ um Kraft zu schöpfen und sich neu auszurichten? Welche Reise führt in Ihr/Dein „heiliges Land“?

Hermann Simon