Der Tag wächst, die Nacht schwindet. Diese Entwicklung nimmt ihren Anfang in der Wintersonnenwende. Sie zu feiern, war ursprünglich ein heidnischer Brauch. Das Christentum hat erst spät den Schritt gewagt, dem römischen Sonnengott die wahre Sonne entgegenzusetzen: Christus, das Licht der Welt. Dieser innere Zusammenhang ist uns heute vertraut. So singen wir etwa mit den Verszeilen von Heinrich Bone an Neujahr:
„Lobpreiset all zu dieser Zeit,
wo Sonn und Jahr sich wendet,
die Sonne der Gerechtigkeit,
die alle Nacht geendet.“
So darf uns das zunehmende Tageslicht in diesen Januartagen anregen, in uns den Raum zu weiten für das wahre Licht der Welt.
Karl Pöppel
Zitat nach Gotteslob, Nummer 258