„Pfingsten sind die Geschenke am geringsten, während Ostern, Geburtstag und Weihnachten etwas einbrachten.“ (Berthold Brecht)

Eigentlich ist das Pfingstfest nichts Besonderes. Es gibt kaum Bräuche um Pfingsten herum und auch in der Feier der Liturgie kennen wir keine speziellen Riten. An Weihnachten schmücken wir prächtige Weihnachtsbäume, wir stellen Krippen auf, singen „Stille Nacht, heilige Nacht“ und freuen uns auf die Weihnachtsgeschenke. An Ostern feiern wir mehrere Tage eine groß ausgefaltete Liturgie und singen festliche Auferstehungslieder. Fronleichnam ziehen wir in langen Prozessionen durch unsere Straßen. Prächtige Gewänder und Monstranzen, Blaskapellen und Fahnen begleiten die Pilgerzüge. Und Pfingsten - was gestalten wir hier? Selbst der Schriftsteller Bertolt Brecht hat dieses Unspektakuläre auch schon bemerkt, wenn er schreibt: „An Pfingsten sind die Geschenke am geringsten.“ Der Heilige Geist verpackt scheinbar keine Geschenke mit schönem Papier und bunten Schleifen und bringt auch keine Schokoladen-Tauben auf den Markt.

An Pfingsten gedenken wir der Sendung des Heiligen Geistes. Seit der Taufe sind wir Träger dieses Geistes und beschenkt mit seinen Gaben. Aber auch das fühlt sich eigentlich nicht besonders spektakulär an. Vielleicht müssen wir aber auch gar nichts fühlen und auch gar nichts Spektakuläres sehen. Der Heilige Geist wirkt vielleicht so, wie das Pfingstfest gestaltet ist: scheinbar im Unspektakulären.

Damit ich dennoch nicht vergesse, dass ich Träger und Beschenkter des Heiligen Geistes bin, habe ich mir meinen Tauftag und meinen Firmtag in meinen Kalender eingetragen. Dadurch denke ich jedes Jahr daran, dass ich durch die Taufe in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen und mit dem Heiligen Geist gesalbt wurde. Und dies wurde bei meiner Firmung noch einmal bestätigt.

Sie haben in Ihrem Kalender wahrscheinlich viele wichtige und manche eher nicht so wichtige Termine stehen. Vielleicht ist ja auch noch Platz für diese beiden geistgewirkten Termine: Ihren Tauftag und Ihren Firmtag.

Br. Steffen Behr