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Vorübergehend nicht erreichbar

Es gab einmal eine automatische Ansage „Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar.“ Sie erklang, wenn der Nutzer eines Telefons den Stecker rausgezogen hatte oder die Leitung gerade besetzt war oder ein temporäres Leitungsproblem bestand.

Vorübergehend nicht erreichbar, das ist heutzutage aus ganz unterschiedlichen Gründen unvorstellbar. Beruflich wird Erreichbarkeit verlangt. Privat will ich nicht abgehängt sein bzw. mich „lost“ fühlen. In Familien- und Freundeskreisen laufen Absprachen und Terminverschiebungen immer kurzfristiger. Das heißt, dass ich stets online bin und meine Kurznachrichten zeitnah checke.

Doch in Gesprächen höre ich immer öfter von der Kehrseite der Erreichbarkeit 24/7. Immer mehr Menschen aller Altersgruppen und Verantwortungsbereiche spüren, dass da etwas mit ihnen geschieht, das ihnen nicht (nur) gut tut.

Eine Kollegin brachte es für mich auf den Punkt: Wir Menschen sind zunehmend außengesteuert und gar nicht mehr bei uns. Grundschulkinder brauchen eine Achtsamkeitsübung, um zu sich selbst, ihrem Inneren, zu einem Herzenskontakt zu finden. Zwei junge Studentinnen erzählten mir von ihrem Experiment, eine Woche in einem geistlichen Haus ohne WLAN zu bleiben. Sie wollten einfach mal nur für sich sein. Eine Kollegin teilte uns mit: „Ich verabschiede mich für zwei Wochen ins digitale Off. Seht mir also nach, wenn Nachrichten auf sich warten lassen.“

Andreas Knapp (Quelle: ganz knapp, echter) formuliert es so:

im augenblick | bin ich hin und weg | uhr und handy abgelegt | zu bloßer gegenwart | aug in auge zeitvergessen | ewig schönes kinderspiel | schwereloses schweben | in der sanduhr die körner | und der innere uhrzeiger | steht auf | jetzt

Das kann nicht dauernd so sein, doch es ist um meiner Selbst willen immer wieder zu üben „vorübergehend nicht erreichbar“um gut mit mir und Gott im Jetzt zu sein.Wie klingt das für Sie?

Gabriele Saft