Mit dieser Frage beginnt die vierte Strophe des adventlichen Klageliedes von Friedrich Spee 1622 in den Wirren des dreißigjährigen Krieges. Sie trifft jedoch gerade auch den Nerv unserer gegenwärtigen Situation weltweit und hierzulande.
Im Advent und zu Weihnachten 2021 werden durch die Pandemie Märkte abgesagt, Konzerte ausfallen und viele öffentliche Veranstaltungen nicht statt finden. Bei vielen Menschen wird dadurch die Vorfreude auf das Fest getrübt sein. Doch die Lage ist zunehmend ernst und dramatisch. Wer sich wegen der mangelnden äußeren Weihnachtsstimmung bedauert, wäre wohl gut beraten, sich vorzustellen, wie es den Ärzten und Pflegekräften auf den Intensivstationen geht, den an Corona schwerst Erkrankten, ihren Familien und Freunden. Ihnen sprechen die flehenden Gebetsworte des Liedes „O Heiland, reiß die Himmel auf…“ bestimmt aus dem Herzen.
Für alle unmittelbar Betroffenen werde ich jeden Morgen ein Hoffnungslicht entzünden und um die Kraft bitten, die sie an diesem jeweiligen Tag brauchen. Das ist in diesem Jahr mein persönliches Adventsritual.
Uns allen wünsche ich in den kommenden Tagen gute Erfahrungen mit wahrem Trost und spürbarer Ermutigung aus dem Geheimnis der Menschwerdung unseres Gottes in der immerwährenden Weihnacht.
Paul Weismantel